Mit 20 Musikern angefangen

Mittwoch, 2.Juli 2008

 

Dieses Jahr begeht das Akkordeon Orchester March (AOM) gleich drei Jubiläen: 30-jähriges Bestehen, 30 Jahre Dirigentin Beatrice Oetiker und 50 Jahre Aktivmitgliedschaft beim Eidgenössischen Harmonika- und Akkordeon-Musikverband von AOM-Mitglied Erwin Brülisauer.

 

Von Lilo Etter

Schübelbach. – 1978 suchte die Reichenburger Primarlehrerin Beatrice Oetiker per Ausschreibung Akkordeonisten zum gemeinsamen Musizieren. Auf Anhieb meldeten sich gegen 20 Interessierte aus der March, Gaster und Glarus, die sich unter dem Namen Regionale Akkordeon Spielgruppe zusammenfanden. 1980 schloss Beatrice Oetiker ihre Ausbildung zur Akkordeonlehrerin ab und von 1979 bis 1982 besuchte sie bei Tony Kurmann Dirigentenkurse. Im Vordergrund der von ihr geleiteten Spielgruppe standen Spass beim Musizieren und viel Idealismus. Diese beiden Ziele wurden auch beibehalten, als sich die rund 30-köpfige lose Akkordeongruppe im März 1992 zum Verein zusammenschloss und sich fortan Akkordeonorchester March nannte. «Wir wollten die Freude am gemeinsamen Akkordeonspiel erhalten, für jeden Auftritt das passende Repertoire einüben, die Kameradschaft pflegen und an Wettspielen teilnehmen können», legte Beatrice Oetiker dar. Für letzteres schloss sich das AOM dem Zürcher Kantonalverband des Eidgenössischen Harmonika- und Akkordeonmusikverbands (EHAMV) an und erreichte bei den seither besuchten Wettspielen meist die Höchstnote «vorzüglich». Das Repertoire umfasst aktuelle Hits, Musical, Schlager, Volkstümliches und konzertante Musik. Beim EHAMV machte Manfred Kessler die Dirigentenausbildung und ist seither Vizedirigent.

«Das AOM erhält keine finanziellen Beiträge ausser jenen von Gönnern», hielt Beatrice Oetiker fest, daher könne es keine grösseren Projekte durchführen und schliesse sich für einen Auftritt gern mit einem anderen Verein zusammen. Gerne erinnerte sie sich als Höhepunkte an die besuchten Musikfeste, einen Aufenthalt in Österreich sowie in Italien, an Auftritte mit dem Jodelclub Sängertreu oder dem Frauenchor Lachen und ans Millenniumskonzert mit dem Orchester Con brio am 26. Dezember 1999.

 

Spiel mit Steirischer Harmonika

Auch Erwin Brülisauer ist begeisterter Akkordeonspieler. Als Primarschüler begann er in Thalwil mit dem Akkordeonunterricht bei Albert Kündig. Sein erstes Akkordeon schenkte ihm seine Grossmutter, damit er 1954 mit dem Handharmonika Orchester Thalwil HOT bei der Schulhauseinweihung mitmarschieren konnte. 1958 kam er in die Lehre und trat dem Senioren HOT bei. Ab 1960 spielte er zudem beim Handharmonika Club Oberrieden und ab 1964 beim Harmonika Club Wollishofen (HCW), alle drei Clubs leitete Albert Kündig. «Zudem spielte ich ab 1963 mit dem aus Lachen gebürtigen Carlo Rusconi Tanz und Unterhaltungsmusik.»

1972 kam Familie Brülisauer berufshalber in die March nach Schübelbach. 1978 schloss sich Erwin Brülisauer der Akkordeongruppe March unter der Leitung von Werner Jung an, blieb aber weiterhin beim HCW. Zum AOM wechselte er 1998. Aus Anlass seiner Frühpensionierung erstand sich Erwin Brülisauer eine Steirische Harmonika, ein diatonisches Instrument, das mit dem Schwyzer Örgeli vergleichbar ist. «In Ainring in Bayern, im Zentrum für alpenländische Musik, lasse ich mich auf der Steirischen Harmonika ausbilden. Denn es ist nicht leicht, sich nach dem jahrelang gespielten chromatischen Akkordeon umzugewöhnen.»

Anlässlich der Delegiertenversammlung in Hausen am Albis am 30. März dieses Jahres wurde Erwin Brülisauer für seine 50-jährige Aktivmitgliedschaft im Eidgenössischen Harmonika- und Akkordeonmusikverband von Zentralpräsident Ruedi Bieri mit einer Urkunde als eidgenössischer Veteran geehrt.